Die Archetypin der Jungen Frau

Standard

Die junge Frau ist eine der vier Archetypinnen der Weiblichkeit und ihr Prinzip findet sich zum Beispiel in den Jahreszeiten, den Phasen der Mondin, den Zyklusphasen und natürlich als Lebensphase. Entsprechend ist es hilfreich, sich die bekannten Qualitäten des Frühlings und der jungen Frau vor Augen zu führen: Die Aufbruchstimmung in der Natur, die steigenden Temperaturen, das frische Grün und die Energie des Neuanfangs.

Auf ähnliche Weise lässt sich auch die Zyklusphase nach dem Abklingen der Blutung beschreiben: Viele Frauen, besonders wenn sie sich genug Ruhe während der Blutung gegönnt haben, fühlen sich von einer frischen, schwungvollen Energie durchströmt. Sie haben viel Lust, Aufgaben anzupacken und auch neue Dinge anzugehen. Sie sind stark und klar in ihrem Denken, strukturieren gerne und haben Spaß am Planen von neuen Zielen. Die sexuelle Energie dieser Lebensphase ist frei und wild, voller Fantasie und Unabhängigkeit, zumindest bei geringer gesellschaftlicher Verunsicherung. Das drückt sich gerne in körperbetonter Kleidung, engen Jeans und fröhlichen Farben aus. Ähnlich wie die Temperaturen im Frühling ist die Energie anfangs noch sehr unbeständig und kann recht schnell wieder zusammenbrechen, bevor sie sich am Übergang zur nächsten Phase zusehends stabilisiert.

Auch die Lebensphase der jungen Frau zeichnet sich durch Aufbruchstimmung, das Schmieden von Lebensplänen, viel Selbstbewusstsein und dem Drang aus, in die Welt hinaus zu ziehen. Leider gelingt es jungen Frauen nicht immer, diese Energie auch auszudrücken, wenn es ihnen schwer fällt, sich in ihre neu erblühende Weiblichkeit einzuleben. Das hängt ganz stark mit dem negativen Frauenbild zusammen, das jungen Frauen wenig wirklich positive Vorbilder liefert und sie auch gar nicht all zu selbstbewusst sehen will. Unrealistische Körperbilder und pornographische Sexualisierung setzen junge Frauen besonders unter Druck und machen es ihnen schwer, zum eigenen, erwachenden Selbstbild als junge Frau zu stehen.

Jeder der vier weiblichen Archetypinnen lebt in jeder Frau und sie kann immer darauf zurückgreifen, auch wenn das natürlich zu den gewissen Zyklus- und Lebensphasen besonders leicht fällt. Zu lernen, sich damit zu verbinden und die jeweilige Energie zu fördern und zu nutzen, bringt viel Ausgeglichenheit und Fräude in das Leben vieler Frauen. Zugleich hat jede Archetypin nicht nur ihre verborgenen Schätze, sondern auch ihre Schwachstellen. Zum Beispiel fällt es mancher hier schwer, nicht voll loszurennen, sondern auch mit den Schwankungen der Energie zu rechnen. Auch braucht das junge Grün nicht nur im Fall von Pflanzen einen besonderen Schutz, bis es kräftig gediehen ist. Sich selber hier gut kennen zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen hinter der allgemeingültigen Archetypin zu entdecken, ist für viele Frauen ein lebenslanger, lohnenswerter Prozess, bei dem es viele spannende Dinge zu lernen und Veränderungen zu beobachten gibt.

Und natürlich gilt das nicht nur für die Archetypin der jungen Frau, sondern auch für die drei andern Aspekte: der Mutter, der Zauberin und der weisen Alten.

Das Bild zeigt die Göttin Ostara von Andrea Dechant, Arte Dea

Super Power Weiblichkeit

Standard

Bist du auch eine von denen, die als Mädchen lieber ein Bub gewesen wären? Unglaublich, wenn ich mich heute ansehe, und doch war ich auch so. Ich habe zwei Brüder, die es scheinbar in vielen leichter gehabt haben, mehr sie selber sein durften und auch mehr erlaubt bekommen haben. Also war ich ein rechter Wildfang, bin immer wieder in den Wald gelaufen und hab damit gehadert, brav, ängstlich und lieb sein zu sollen.

Was unsere Gesellschaft dabei vergessen (und bekriegt) hat, ist die absolute Super Power Weiblichkeit. Unsere Blutung, die im englischen Sprachgebrauch auch “the curse”, also “der Fluch” genannt wurde und wird, ist tatsächlich ein riesen Geschenk. Sie enthält unglaubliche Kräfte, wirkliche Schätze, die uns aberzogen und verschwiegen wurden. Auch die Fähigkeit, Kinder zu gebären und zu nähren ist einfach unglaublich. Wenn du abseits der entmächtigenden Krankenhausmaschinerie geboren hast, oder eine solche Geburt erlebt hast, dann wirst du diese Naturkraft nie vergessen, die da durch die Frau hindurch strömt. Leider wurde auch diese Kraft domestiziert und uns beigebracht, dass wir ohne medizinische Hilfe gar nicht gebärfähig wären. Zu den Mysterien der Weiblichkeit gehört auch die Menarche, die jungen Frauen werden noch heute in den Naturvölkern tief verehrt und gefeiert. Am anderen Ende, bei der weisen Alten, ist es ebenso still geworden. Statt die besondere Weisheit der alten Frauen zu ehren, die am Puls des Lebens gelebt haben, lernen wir, unsere Haare zu färben und unsere Falten zu verstecken.

Diese weiblichen Superkräfte sind so gewaltig, dass das Patriachat beschlossen hat, sie zu tabuisieren und zu bekämpfen. Das hat vielen Frauen das Leben gekostet, die sprichwörtliche Sau wurde vom “tapferen Schneiderlein” in die Kirche gesperrt. Ja, tatsächlich, die Sau ist ein heiliges Tier der Weiblichkeit und zum Beispiel auf Malta an einer Tempelwand verewigt, so dass es eigentlich einfach die Frauen Power war, die in die Kirche gesperrt wurde.

Doch nun ist die Zeit gekommen, unsere Super Power wieder in Besitz zu nehmen. Ehren wir unsere jungen Frauen in ihrer Menarche, feiern wir die Blutung als weibliches Mysterium, verneigen wir uns vor den Gebärenden und unterstützen die Stillenden mit aller Kraft, begrüßen wir die Frauen im Wechsel, die ihre Weisheit in Besitz nehmen und fragen wir die weisen Alten um ihren ehrwürdigen Rat.

Es ist an uns, denn es ist unsere Super Power!

Zyklusaufzeichnungen – wozu denn das?

Standard

Dein Zyklus folgt einem bestimmten Muster, das sich mit den Jahreszeiten vergleichen lässt. Da gibt es den Frühling für die Zeit nach der Blutung, den Sommer für die Zeit des Eisprungs, den Herbst für die Zeit vor der Blutung und den Winter für die Blutung selbst. Jede dieser Zeiten hat ihre besonderen Bedürfnisse und ihre Superkräfte, von denen viele Frauen gar nichts wissen.

Ein wichtiges Instrument, um diese Schätze zu heben, sind Zyklusaufzeichnungen. Dafür stelle ich dir ein Zyklusrad zur Verfügung, in das du deine psychische Befindlichkeit, deinen körperlichen Zustand, deine Energie, dein Lustempfinden und vieles mehr eintragen kannst. Für jeden Tag steht eine Spalte zur Verfügung, die du mit Farben, Symbolen und vielem mehr ausfüllen kannst. Wunderbar ist es auch, die Phasen der Mondin dazu einzutragen.

Du wunderst dich vielleicht, warum ist das ein Zyklusrad? Vielleicht hast du die Tendenz, einfach in deinen Kalender zu zeichnen. Gerade das Rad empfinde ich als so wichtig, es spiegelt die zyklische Widerkehr der Phasen und führt dir vor Augen, dass es hier kein Ziel zu erreichen gibt. Der Zyklus ist kein lineares Zusteuern auf etwas, wohin du dich ausrichten sollst, sondern ein nahtloser Übergang der Phasen ohne Anfang und Ende. Was zählt, ist das jetzt und das Vertrauen ins Morgen.

Mach diese Aufzeichnungen über ein paar Monate jeweils auf einem neuen Blatt. Leg dann die einzelnen Zyklusräder nebeneinander und du wirst sehen, wie sich zunehmend ein Muster abzeichnet, das deine ganz persönlichen Veränderungen im Verlauf des Zyklus widerspiegelt. Nun kannst du beginnen, deine Erkenntnisse, Bedürfnisse und besonderen Fähigkeiten einzuplanen. Du kannst dich darauf verlassen, dass sie im selben Muster immer wieder kommen und so kannst du sie nutzen, um dein Leben entspannter und deine Selbstfürsorge stimmiger zu gestalten. Du kannst darauf vertrauen, dass alles seine Zeit hat und diese Zeit auf immer wieder kommen wird, Zyklus für Zyklus.

Um so länger du dir diesen kleinen Moment für dich nimmst, deinen Zyklus zu beobachten, um so tiefer werden deine Erkenntnisse werden. Manche bereichernde Aha-Erlebnisse zeigen sich erst nach Jahren und dein Zyklus verändert sich im Laufe deines Lebens auch immer wieder. Nimm dir diese wertvolle Zeit für dich selbst!

Viel Fräude damit!

Monatshygiene – und wenn ja, welche?

Standard

Alternative Monatshygieneartikel sind inzwischen auch bei herkömmlichen Drogeriemärkten erhältlich, doch manch eine traut sich nicht drüber, weil sie zu wenig darüber weiß. Hier ein kleiner Rundblick für dich, damti du immer entspannt das gerade stimmige für dich auswählen kannst:

  • Am beliebtesten ist wohl das klassische Tampon. “Einfach rein und Ruhe ist”, wie manche Frauen sagen. Nun, das Tampon ist ausgesprochen ungesund, weil es den Abfluss des Blutes verhindert und so zu Krämpfen und anderen Beschwerden führen kann. Durch das Aufsaugen der Vaginalflora führt das Verwenden von Tampons zu häufigen Infektionen, da die örtliche Abwehr untergraben wird. Deutlich seltener entsteht das toxische Schocksyndrom. Das Robert-Koch-Institut gibt hier eine Wahrscheinlichkeit von 3-6 Fällen pro 100.000 Benutzerinnen an. Das ist jetzt nicht so arg viel, allerdings sehr wohl, wenn man bedenkt, dass dieses Vergiftungssyndrom tödlich enden kann. Ein weiteres Argument, warum ich das Tampon nicht unbedingt empfehlen kann, ist die Umweltbelastung. Sie fällt bei Bio-Produkten wie bei der österreichischen Linie “Happy Mona” geringer aus. Ein Berg Müll wird es im Laufe des Lebens allemal.
  • Immer bekannter wird die Menstruationstasse, ein Silikonbecher, der das Blut im Vaginalgang auffängt. Die Tasse ist eine gute Alternative für Frauen, die Plug-in-Produkte bevorzugen und verursacht den geringsten Rückstau unter diesen Artikeln. Außerdem saugt sie die Vaginalflora nicht auf und unterstützt so die Schoßraumgesundheit. Manchmal dauert es ein bisschen, bis die Größe sitzt, so dass ein paar Extraanschaffungen nötig sein können. Es gibt aber auch gute Beratungsmöglichkeiten (zum Beispiel bei der “Erdbeerwoche”), die helfen, gleich die richtige Tasse zu finden. Die Investition ist gering und der Müllberg gut vermieden.
  • Das Menstruationsschwämmchen ist die dritte, mir bekannt Möglichkeit, auch unsichtbar blutend baden zu gehen. Es ist ein Naturschwamm, der nass gemacht wunderbar weich wird und sich ganz geschmeidig an den Körper anpasst. Auch das Schwämmchen verursacht keinen Schaden an der Vaginalflora, lässt sich über lange Zeit verwenden und ist so umwelt- und finanzschonend.

Soweit all jene Produkte, die Frau in die Vagina einführt. Grundsätzlich gesünder sind die nun folgenden Artikel, die den Schoßraum nicht bei seiner wichtigen Reinigungsarbeit stören. Außerdem fördern sie den Bezug zum Schoßraum und helfen, Verfärbungen den Blutes zu bemerken, die wichtige Krankheitsanzeiger sein können. Hier eine Auswahl:

  • Die klassische Binde ist wohl praktisch, aber aus zwei Aspekten doch nicht ganz zu empfehlen. Der eine ist, dass sehr viele Binden zur Gänze aus Kunststoff bestehen und so gemeinsam mit dem Blut und der Wärme vor Ort für ein sehr gutes Bakterienwachstum sorgen. Das macht sich dann oft auch beim Geruch und natürlich bei der Schoßraumgesundheit bemerkbar. Reines Menstruationsblut riecht nicht unangenehm. Der andere Aspekt ist der wirklich gigantische Müllberg, den Frau im Laufe ihres Lebens hinterlassen würde. Auch der Kostenaspekt ist hier nicht zu vergessen, wobei die gesünderen, ökologischen Produkte (z.B. “Happy Mona”) noch um einiges mehr kosten.
  • Waschbare, ökologische Stoffbinden sind etwas Wunderbares. Es gibt sie in verschiedensten Farben und Mustern, was dann das Erkennen der Blutfarbe eventuell wieder erschwert, aber für Fröhlichkeit sorgt. Manche Firmen haben sie sogar mit Auslaufschutz (z.B.: “Almo”), was richtig gut funktioniert. Die Investition ist im ersten Moment doch recht groß, im Laufe der Zeit rechnet sich das auf jeden Fall. Immer wieder mögen Frauen Stoffbinden nicht so, weil sie auftragen und spürbar sind. Andere meinen, sie haben sich sofort daran gewöhnt und lieben sie heiß.
  • Die neueste Variante an Hygieneartikel sind Menstruationshöschen. Hier ist die Stoffbinde direkt in eine Unterhose eingenäht, so dass das “Windelgefühl” komplett wegfällt und so ein Höschen auch unter dem engen Ballkleid nicht auffällt. Der Nachteil ist, dass bei stark blutenden Frauen eventuell doch gewechselt werden muss, was in diesem Fall etwas aufwendiger ist. Auch hier gibt es inzwischen viele Farben und Formen (z.B. bei “Almo”). Wie bei den Stoffbinden gilt auch hier, dass die Umweltbelastung und Investition langfristig gering ist, die Anschaffungskosten jedoch hoch.

Mich hat der Ausdruck “Monatshygiene” immer gestört, ich verwende ihn nur, weil ich noch keine allgemein verständliche Alternative gefunden habe. Deswegen hier noch ein Statement: NEIN, unser Mondblut ist NICHT unhygienisch! Ganz im Gegenteil enthält es erforschermaßen wunderbare Inhaltsstoffe, die nun auch in der Medizin für Heilzwecke angewandt werden. Auch heute noch gibt es Frauen in Afrika und anderswo, die ihr Blut bewusst zurückhalten und fließen lassen können, also gar keine Hygieneprodukte brauchen. Das verlangt viel Körperbewusstsein, das mit dem Tragen von äußeren Produkten ganz von selbst wächst.

Und zum Abschluss noch die schönste Art, zu bluten: Setz dich ins Moos, ganz ohne etwas zwischen deiner Yoni und Mutter Erde, atme tief und genieße den Moment!

Beitragsbild von Vulvani

 

Beschwerdefrei zur Zeit der Blutung – 10 Tipps für entspannte Tage

Standard

Die Zeit der Blutung ist für viele Frauen eine große Herausforderung. Zugleich sprechen nur wenige darüber, wenn es ihnen damit nicht gut geht, weil in den Köpfen so tief drin steckt: Das ist halt so!

Nun, das muss überhaupt nicht so sein, leider ist hier jedoch viel altes Frauenwissen verloren gegangen und viele wissen gar nicht, was sie während ihrer Tage für sich tun können. Hier also 10 Tipps für entspannte Tage:

  • Die Blutung ist ein anstrengender Vorgang für den Körper der Frau. Es geht viel Flüssigkeit, Eisen und Eiweiß verloren, das ersetzt werden sollte. Blutkörperchen gehören nachgebildet und so arbeitet der Körper auf Hochtouren. Deswegen: Raste und Schlafe jeden freien Moment und erlaube dir, das als 1. Priorität zu setzen. Ich verspreche dir, deine Energien sind dadurch nach der Blutung so kraftvoll, dass du alles gleich wieder auf grad hast!
  • Ernähre dich gesund, mit vielen hochwertigen Kohlehydraten und Eiweißen. Achte auf die Extraportion Eisen und genehmige dir 5 warme Mahlzeiten am Tag. Die Blutung ist nicht die Zeit für irgendwelche Reduktionskost!
  • Verzichte auf den Extrakick mit dem zusätzlichen Kaffee, raste statt dessen.
  • Halte deinen Bauch und deine Füße extra warm, damit deine Gebärmutter gut durchblutet ist.
  • Verwende keine Hygieneprodukte zum Einführen, sie behindern das Abfließen des Blutes und begünstigen so Krämpfe. Viele Frauen haben schon alleine deswegen keine Schmerzen mehr. Besonders angenehm und umweltfreundlich sind waschbare Stoffeinlagen und Menstruationshöschen.
  • Deine Sexualität zu leben kann wunderbar entspannen, verzichte jedoch auf eine Penetration, da diese ebenfalls zu Krämpfen führen kann.
  • Kommuniziere deine Bedürfnisse mit deiner Umgebung, damit du Unterstützung bekommst. Das gilt für den Partner, der ruhig ein paar Tage etwas mehr übernehmen kann, aber auch die Kolleginnen (vielleicht sogar die Kollegen) und einfach alle rund um dich herum.
  • Verzichte auf schweißtreibenden Sport, geh statt dessen lieber eine Runde spazieren oder mach ein paar Übungen frauenspezifisches Yoga.
  • Nimm dir Zeit für dich selbst und meditiere, zeichne oder schreibe in deinem Tagebuch. Die Zeit der Blutung ist auch ein psychisches Loslassen und es unterstützt deine Ausgeglichenheit ungemein, wenn du das bewusst tust. Dadurch entstehen oft wundervolle neue Visionen. Vielleicht magst du dir dafür sogar zu Hause ein Rotes Zelt aufbauen?
  • Trinke viel und in erster Linie warme Sachen. Hier ein wunderbarer Menstruationstee: Je 1/2 Teelöffel Fenchel, Kreuzkümmel und Koriandersamen 10 Minuten mit 1 Liter Wasser köcheln und warm über den Tag verteilt trinken.

Das klingt viel und schwer umzusetzen? Fang ruhig mit einem kleinen Schritt an und erlaube dir und deiner Umgebung, sich an deine neue Selbstfürsorge zu gewöhnen. Du wirst sehen, um so besser es dir gelingt, zur Zeit der Blutung gut auf dich zu schauen, um so ausgeglichener und kraftvoller fühlst du dich während des gesamten Zyklus.

Schlaf – nein, blut mal drüber!

Bau dir dein Rotes Zelt zu Hause! Hier findest du, wie das geht!

Standard

Rote Zelte sind eng mit der Geschichte der Frau und der Blutung verbunden. Es war der Ort, an dem Frauen sich trafen, um gemeinsam zu bluten, sich auszutauschen und füreinander da zu sein. Das ist sehr wichtig und so biete ich heilige Rote Zelte für vertrauliche Momente zwischen Frauen an.

Da der Rückzug, das mit sich selbst Sein während der Blutung besonders wichtig sind, habe ich mir auch zu Hause mein privates Rotes Zelt gebaut und ich liebe es. Dorthin ziehe ich mich zurück, wenn ich blute, meditiere, über etwas nachdenken und nachspüren will. Ich habe das große Glück, dafür dauerhaft einen Ort zur Verfügung zu haben.

Doch wie sieht so ein kleines, privates Rotes Zelt aus und kannst auch DU dir das zu Hause bauen? Ja, das kannst du! Einerseits ist es wunderbar, sich so einen dauerhaften Platz zu schaffen, andererseits gibt es auch Möglichkeiten, ganz einfach und nur für die Zeit der Blutung ein Rotes Zelt zu bauen! Hier findest du, was du dazu brauchst:

  • Roten Stoff oder einen roten Baldachin
  • eine bequeme Unterlage
  • einen oder mehrere Polster
  • eine kuschlige Decke
  • wenn du magst einen Altar mit einer Kerze, Blumen, einem Göttinnenbild …

Wenn du einen Baldachin verwendest, brauchst du einen Haken in der Decke, es gibt auch Klebehaken, für die du die Decke nicht anbohren brauchst. Dort kannst du den Baldachin einhängen und ihn auch ganz einfach wieder wegräumen. Zum Beispiel kannst du den Haken über deinem Bett positionieren und schon kannst du im Roten Zelt übernachten!

Wenn du mit Stoff arbeitest, kannst du dir einfach zwei Möbelstücke zusammenschieben, über die du den Stoff breitest. Das erinnert mich immer ein bisschen an die Zeit des Höhlenbauens als Kind. Ja, genau so! Du kannst aber auch einen Draht in eine Ecke oder Nische des Zimmers spannen, wo du den Stoff darüber breitest. Auch das kann eine Dauerlösung sein, ist aber auch ganz einfach wieder verräumbar.

Wenn die äußere Hülle steht, dann geht es um die Gemütlichkeit. Richte dir alles so kuschlig wie möglich ein, damit du dich wunderbar wohl fühlen und entspannen kannst. Natürlich ist es schön, wenn auch hier alles rot ist, das ist aber gar nicht notwendig. Wie du dir dein Zelt ausgestaltest, ist sehr persönlich und hängt ganz von deinen Vorlieben und Ressourcen ab. Wichtig ist nur, das es ein liebevoll gestalteter Platz ist!

Für manche die größte Herausforderung ist es, diesen Ort tatsächlich für sich zu beanspruchen und auch für Ungestörtheit zu sorgen. Die Kinder wollen mitspielen, der Partner reagiert vielleicht irritiert. Meistens hilft es, sie mal kurz dazu herein zu lassen und ihnen genau zu erklären, was diese plötzliche Anwandlung soll. Nach 2-3 Blutungen heißt es dann schon: “Pst, die Mama ist im Roten Zelt!” Trau dich aber auch, für dein natürliches Bedürfnis nach Rückzug während der Blutung einzustehen, es ist dein Geburtsrecht und du wirst sehen, du bist viel kraftvoller und ausgeglichener, wenn du dir deine Auszeit im Roten Zelt gönnst!